Sonntag, 16. März 2014

Düfte zum Spottpreis (2) !

... hallo liebe Duft begeisterte !


hier bin ich wieder mit einem neuen Bericht über die Welt der Düfte zum Taschengeldpreis.

Beim Durchstöbern des Internets, bin ich interessanterweise auf einen Bericht gestoßen, der von der ARD in der Sendung "plusminus" im Januar veröffentlicht wurde.

Aber hier könnt ihr selbst mal lesen und schauen:

Luxusartikel: Wie man bei teuren Parfüms sparen kann



Parfüm

Die großen Markenparfüme sind in Deutschland vor allem eins: teuer. Nicht selten wandert für einen kleinen Flakon ein Hundert-Euro-Schein über den Ladentisch. Die gleichen Düfte werden dagegen von Internet-Anbietern, aber auch in einigen Drogeriemärkten erheblich günstiger angeboten. Aber warum?

Parallele Kanäle

Wie wir von einem Parfümhändler erfahren, gibt es neben den üblichen Handelskanälen auch einen europäischen Graumarkt, auf dem Händler Markendüfte viel günstiger beziehen können.
Dass ihre Markenware billig verkauft wird, würden die Hersteller am liebsten verbieten. Für den Verkauf haben sie nur die große Warenhaus- und Parfümerieketten und ausgewählte kleine Parfümerien zugelassen, weil hier ihre Ware hochwertig präsentiert und zu höheren Preisen verkauft wird. Drogeriemärkte und die meisten Onlinehändler sind nicht zugelassen und bekommen die Ware somit nicht offiziell vom Hersteller. Wie die Düfte trotzdem in ihren Regalen landen, darüber herrscht Stillschweigen.

Mit Geheimcodes gegen den Graumarkt

Parfüm
Teure Markendüfte bekommen preiswerte Konkurrenz
Der Schweizer Parfümhändler Alex Edelmann ist allerdings bereit, offen mit Plusminus zu reden. In seinem Parfümlager hat er nahezu alle Markendüfte parat. Sein Preisnachlass beträgt bis zu 60 Prozent. Edelmann kauft die Düfte von Händlern aus der EU, die überschüssige Ware gegen den Willen der Hersteller heimlich in den Graumarkt geben. Edelmann selbst spricht allerdings lieber vom "Parallelmarkt", denn dieser parallele Handel ist sowohl in der Schweiz als auch in der EU erlaubt.  Die Hersteller versuchen aber trotzdem, ihn zu behindern, zum Beispiel mit speziellen Codes, die sich an der Ware befinden und die nur unter UV-Licht sichtbar werden.
"Der Hersteller kann damit zurückverfolgen, woher das Produkt gekommen ist und wo es durchgewandert ist", erklärt  der Parfümhändler. Weil dieser Liefercode auch seinen Lieferanten verraten würde, lässt er ihn komplett entfernen.

Keine Erklärung

Wir wollen wissen, warum sich die Hersteller so gegen den Graumarkt wehren, obwohl der freie Handel innerhalb der EU nicht behindert werden darf. Martin Ruppmann vom VKE - Verband der Vertriebsfirmen Kosmetischer Erzeugnisse e.V. erklärt uns aber nur, warum er sich nicht dazu äußern möchte:
»Damit besteht für mich die Gefahr, dass in den Text ein Tenor reinkommt, so nach dem Motto: 'Leute kauft beim Graumarkthändler. Die Ware ist ja  doch in Ordnung.'«
Tatsächlich handelt es sich bei der Graumarktware, etwa aus dem Schweizer Lager, um die gleiche Originalware, die auch von den zugelassenen Anbietern verkauft wird. Sie ist nur eben billiger.

Preiswerte Nachahmungen

Doch es geht noch günstiger. Im Internet stoßen wir immer wieder auf Begriffe  wie "Duftkopien", "Smell-alikes" oder "Parfümdups". Das sind No-Name-Produkte, deren Geruch dem von Markendüften ähneln soll. Allerdings dürfen sie mit dieser Ähnlichkeit nicht beworben werden und sie müssen auch anders aussehen als die Originale.

Riecht wie …

Verbraucher dagegen dürfen von den Ähnlichkeiten sprechen. Und das tun sie auch. So schreiben zum Beispiel Blogger darüber und in einigen Verbraucherforen wird sogar aufgelistet, welche Nachahmung welchem Markenduft entspricht - und wo man sie im Internet kaufen kann. Wer dort die Inhaltsstoffe des Originals in eine Suchmaske eingibt, dem werden die entsprechenden Nachahmungen angezeigt. Und die sind in der Regel mit einem Preis zwischen vier und 20 Euro pro 100 Milliliter deutlich günstiger als die Markendüfte, die oft zwischen 70 und 100 Euro oder noch mehr kosten.

Wie gut sind die Imitate?

Aber riechen die Nachahmungen wirklich wie die Orginale? Wir haben Leute auf der Straße und einen Experten um ihr Urteil gefragt.
Zunächst baten wir Passanten um eine Geruchsprobe aus zwei identisch aussehenden Testfläschchen. Dabei schnitten die Nachahmungen summa summarum sehr gut ab, in einem Fall sogar besser als das Original.
Außerdem baten wir den Parfümeur Uwe Herrich als Experten die Düfte zu testen.  Herrich kreiert nicht für die großen Marken sondern stellt individuelle, auf die Person zugeschnittene Düfte her. Die meisten Zutaten wie Pflanzen und andere geruchsintensive Dinge destilliert er sogar selbst. Dass seine Kreationen nachgemacht werden, muss er nicht befürchten, weil er nicht für den Massenmarkt produziert. Bei seinem Vergleich entdeckt er zwar Unterschiede, ist aber insgesamt überrascht von der Qualität der preiswerten Duplikate. Sein Fazit:
»Vom Geruch her glaube ich nicht, dass da schlechtere Ingredienzien drin sind. Bei den Originalen habe ich eher das Gefühl, dass da der Holzhammer genommen wurde und dort die Sache nochmal ein bisschen kräftiger herausgeschunden wurde.«
Die Nachahmerprodukte sind übrigens keine Produktfälschungen. Die Hersteller stammen zumeist aus Europa und beziehen ihre Rohstoffe von den gleichen Lieferanten wie die Markenhersteller. Unsere getesteten Nachahmerprodukte haben wir im Labor prüfen lassen. Ergebnis: alle Inhaltstoffe sind so unbedenklich wie im Markenprodukt.
Wem es also nur um den Duft geht, für den sind Nachahmungen also eine preisgünstige Alternative.
Autoren: Christiane Cichy, Jürgen Magister
Stand: 23.01.2014 13:40 Uhr




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